KOL: SG Modau – SV Hahn 5:1 (4:1)

Modau überzeugt mit einem klaren Sieg
Julian Trietsch dreifacher Torschütze

Am 22. Spieltag übernahm der VfR Groß-Gerau wieder die Tabellenführung der KOL DA/GG. Die Mannschaft aus der Kreisstadt rang die SG Arheilgen mit 6:4 nieder und profitierte von der gleichzeitigen 0:2-Niederlage der SKV Büttelborn bei Dersim Rüsselsheim. Im Abstiegskampf gab es Niederlagen für den TSV Trebur (1:6 beim VfB Ginsheim II) und Germania Pfungstadt (1:2 gegen Türk Rüsselsheim). Wenigstens einen Punkt ertrotzte die Spvgg Seeheim-Jugenheim beim 1:1 gegen den SV St. Stephan, und auch Opel Rüsselsheim überraschte beim 2:2 in Traisa. Größter Gewinner des Spieltages war die SG Modau mit ihrem 5:1-Sieg gegen den SV Hahn – man rückt dadurch auf den 10. Tabellenrang und hat erstmals einen ganz kleinen Abstand zu den Abstiegsplätzen geschaffen. Diesen gilt es nun zu verteidigen und zu vergrößern.Modau zeigte sich gegenüber der Partie in Trebur erheblich verbessert und über 90 Minuten mannschaftlich geschlossen, zielgerichtet und ergebnisorientiert: Es gab keine Alternative zu einem Sieg, alles andere als ein Sieg durfte nicht sein – und das merkte man dem Auftritt der Mannschaft auch an. Aber anders als in der Vorwoche konnte die SG jetzt mit dem Druck umgehen, verkrampfte nicht und überließ dem Gegner in keiner Phase der Begegnung die Spielkontrolle. Trainer Hansetz hatte mit Trietsch, Andreozzi, Özdemir und Becker eine offensive Ausrichtung vorgegeben. Das funktionierte ziemlich gut, weil die Angriffsspieler auch konsequent nach hinten arbeiteten. Die SG gewann dadurch mehr Mittelfeldpräsenz als in vielen Spielen vorher – zwangsläufig lastete auch weniger Druck auf der Abwehr, und im Spielaufbau unterliefen entsprechend weniger Fehler.

Das 0:1 für den SV Hahn beendete abrupt die ruhige Anfangsphase des Spiels. Es war die erste nennenswerte Aktion und eine schöne Kombination der Gäste, die Schmidt in der 12. Minute mit dem Kopf erfolgreich abschloss. Sehr wichtig und irgendwie bezeichnend für diese Partie war, dass sich Modau von diesem unvermittelten und frühen Rückstand nicht irritieren oder vom vorgezeichneten Weg abbringen ließ: Schon eine Minute später war der Ausgleich möglich, aber nach Andreozzis Flanke strich der Kopfball von Trietsch knapp vorbei. Lange warten musste man trotzdem nicht: In der 20. Minute zirkelte Özdemir einen Freistoß aus zentraler Position und gut 20 Metern über die Mauer zum 1:1 ins Gästetor. Und als in der 22. Minute die SG über die linke Seite die Hahner Abwehr überlief und Tartarelli in die Mitte spielte, musste Trietsch nur noch einschieben – schon war das Spiel gedreht. Modau brauchte an diesem Tag gar nicht so viele Großchancen, weil man die wenigen vorhandenen nutzten konnte: In der 34. Minute holte Özdemir clever einen Eckstoß heraus und brachte ihn selbst perfekt vors Hahner Tor – Böhm lief hinein und wuchtete aus der Bewegung den Ball mit dem Kopf zum 3:1 über die Linie. Wenig später freuten sich die Gäste zu früh über den Anschlusstreffer, denn Schiedsrichter Sensel hatte eine Abseitsstellung von Slotos gesehen. Dass gleich darauf Modau die Ergebniserhöhung gelang, sorgte schon vor der Pause für eine gewisse Vorentscheidung: Andreozzi war auf der rechten Seite nicht vom Ball zu trennen und spielte präzise zu Trietsch, der mit einem überlegten und platzierten Schuss zum 4:1 ins lange Toreck traf.

In der zweiten Spielhälfte ging es für die SG zunächst darum, das Ergebnis zu sichern und von der komfortablen Drei-Tore-Führung nichts abzugeben. Das gelang, weil man die Konzentration und die Laufbereitschaft behielt. Und weil den Gästen aus Hahn im Angriff die nötige Durchschlagskraft fehlte. Eine einzige hundertprozentige Torgelegenheit hatten sie lediglich noch in der 60. Minute, aber Patrick Saur, noch in der letzten Saison in Diensten der SG, scheiterte aus kurzer Entfernung am glänzend reagierenden André Bartsch. Trainer Hansetz brachte nach 55 Minuten Fröhlich für den leicht angeschlagenen Andreozzi, nach 70 Minuten Firat für Özdemir und nach 80 Minuten Rannone für Becker. Das Modauer Spiel blieb bis zum Ende geordnet und taktisch diszipliniert – die Vorwärtsbewegung war aus verständlichen Gründen im Vergleich zur 1. Halbzeit etwas gebremst. Totzdem gelang noch ein schöner und erfolgsgekrönter Konter – das 5:1 fiel in der 75. Minute: Von Mertz kam das Leder zu Firat, dieser spielte gut in den Lauf von Trietsch, der an Gästetorwart Jakob vorbeilegte und damit sein drittes Tor machte.

Fazit: Es wäre weit verfrüht, schon von einem Befreiungsschlag zu sprechen. Aber von einem souveränen Sieg in einem Schlüsselspiel darf man durchaus reden und hoffen, dass davon viel Selbstbewusstsein in die kommenden Spiele mitgenommen wird. Am 23. Spieltag (Sonntag, 12. März, 15:00 Uhr) wartet beim SV St. Stephan eine überaus schwere Aufgabe, der man sich nach dem jüngsten Sieg unverkrampft und mit Außenseiterchancen stellen kann. Dass man es besser kann als bei der deftigen 2:6-Schlappe in der Hinrunde ist wohl unbestritten, muss nun aber auch im Spielergebnis seinen Ausdruck finden.

SG Modau: André Bartsch – Kai Heckler, Marcel Böhm, Tobias Helfmann, Sebastian Hallmeyer – Vito Tartarelli, Timo Mertz – Konstantin Becker (79. Davide Rannone), Serhat Özdemir (71. Anil Firat), Giuseppe Andreozzi (53. Julien Fröhlich) – Julian Trietsch

Tore: 0:1 Schmidt (12.), 1:1 Özdemir (20.), 2:1 Trietsch (22.), 3:1 Böhm (34.), 4:1 Trietsch (38.), 5:1 Trietsch (75.)

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