KOL: VfB Ginsheim II – SG Modau    3:0 (1:0)

Glücklos, harmlos, zu brav:
Modau auch für Ginsheim II ein dankbarer Gegner

 Einen bewegten 26. Spieltag gab es am vergangenen Wochenende in der Kreisoberliga: Tabellenführer VfR Groß-Gerau, der schon unter der Woche in einer auf Donnerstag (30.03.) verlegten Partie gegen den SV Traisa nur ein 1:1 erreicht hatte, ging am Sonntag beim 1:2 gegen Türk Rüsselsheim ganz leer aus – dem VfR bleiben aber immer noch 6 Punkte Vorsprung auf den härtesten Verfolger VfB Ginsheim II: Die Ginsheimer siegten mit 3:0 gegen die SG Modau, während Dersim Rüsselsheim beim 1:2 gegen die Spvgg. Seeheim-Jugenheim patzte. Den Bergsträßern war bereits am Donnerstag ein klares 5:1 gegen den TSV Trebur gelungen – mit 6 Punkten aus den beiden Spielen machten sie einen Riesenschritt aus der Abstiegszone und distanzierten dabei u.a. auch die SG Modau. Außerdem setzten  Concordia Gernsheim (6:1 gegen Opel Rüsselsheim) und der SV Hahn (4:0-Sieger beim SV Traisa !) im Abstiegskampf Ausrufezeichen, sodass Modau auf Rang 12 wieder stärker unter Druck gerät.

Wenigstens Torwart Bartsch war bei Anpfiff der Partie in Ginsheim schon hellwach, sonst wäre seine Mannschaft bereits in der 1. Spielminute in Rückstand geraten. Aber auch so dauerte es nur bis zur 13. Minute, ehe die mit 7 A-Jugendlichen angetretene Ginsheimer U 23 erfolgreich war: Fukuhara, der seinen Gegenspielern des öfteren entwischte, traf mit einem präzisen Schuss von der Strafraumgrenze zum 1:0 und brachte die Platzherren schnell in Führung. Eigentlich sah es in der 1. Spielhälfte aber gar nicht so schlecht aus für die SG, die auch ihre Chancen hatte: Zum Beispiel Andreozzi in der 11. Minute mit einem überraschenden Aufsetzer von halbrechts, der nur knapp am langen Pfosten vorbeisprang. Oder Tartarelli nach 20 Minuten, der im  Nachschuss gegen Torwart Savic verzog. Oder Özdemir und Trietsch in der 42. Minute, denen jedoch nach einem aussichtsreichen Konter kein adäquater Abschluss gelang. Auf der anderen Seite kam in der 16. Minute nach Eckball ein Ginsheimer ganz frei zum Kopfball und zielte vorbei, und in der 27. rettete André Bartsch mit den Fingerspitzen, nachdem zuvor der VfB einen schlampigen Modauer Pass abgefangen hatte. Die Pausenführung der gut organisierten Ginsheimer war verdient, weil sie die weiteren Wege gingen und ihnen weniger Fehler unterliefen als der SG.

Auch im 2. Spielabschnitt war die Mannschaft von Trainer Hansetz nicht chancenlos, machte aber zu wenig aus ihren Möglichkeiten. Man schaffte es nicht, aus einigen durchaus vorhandenen Konterchancen Kapital zu schlagen und rückte zudem sehr selten nach, sodass dem Gegner das Mittelfeld weitgehend kampflos überlassen blieb – der VfB wurde nicht unter Druck gesetzt, fand auch die Zeit zum Durchatmen und hatte es nicht sehr schwer, sein Spiel immer wieder zu ordnen und die Kontrolle zu behalten. Es kam schließlich so, wie es kommen musste: Die Hintermannschaft der SG war kaum präsent, als in der 59. Minute eine weite Hereingabe von links zu Baumgärtner kam, der den Ball gar nicht voll traf, aber via Innenpfosten über die Linie brachte. Nach dem 2:0 verblieb Modau noch eine halbe Stunde Zeit, um am Ergebnis etwas zu drehen – ein unbedingtes Aufbäumen der Mannschaft fand aber nicht mehr statt. Ob dazu die Kraft fehlte und es am zu starken Gegner lag, oder am fehlenden Willen und am Glauben an sich selbst – die Frage lässt sich kaum beantworten. Jedenfalls ging kein erkennbarer Ruck durch das Team, man vermisste Leidenschaft und  Aggressivität. Die letzten Chancen auf den Anschlusstreffer der SG hatte in der 80. und 90. Minute Marcel Böhm, der mit seinen Kopfbällen aber auch kein Glück hatte. Beim überflüssigen 3:0 von Baumgärtner in der Nachspielzeit hatte Modau die Abwehrarbeit schon eingestellt.

Fazit: Dass die SG aus den letzten beiden Spielen in Arheilgen und Ginsheim keine Punkte mit nach Modau brachte, ist gewiss keine große Überraschung, sondern liegt durchaus im Bereich des „Normalen“. Trotzdem ist eine leise Enttäuschung da: Man hätte der Mannschaft mehr zugetraut. Man sollte jetzt davon ausgehen, dass in der Schlussphase der Saison die Abstiegskandidaten alle Kräfte mobilisieren und der Kampf um den Klassenerhalt sich verschärft. Konkret bedeutet das für die SG, dass man am Sonntag (09. April, 15:00 Uhr) gegen Dersim Rüsselsheim unter großem Erfolgsdruck steht und beweisen muss, dass man damit umgehen kann. Dersim als Tabellendritter mischt im Wettbewerb um den Aufstiegsrelegationsplatz trotz der jüngsten Niederlage gegen Seeheim-Jugenheim weiterhin mit und benötigt dazu die Punkte nicht weniger als die SG.

SG Modau: André Bartsch – Davide Rannone, Marcel Böhm, Tobias Helfmann, Sebastian Hallmeyer – Konstantin Becker, Julien Fröhlich (32. Adrian Bedzeti), Vito Tartarelli, Serhat Özdemir (66. Timo Mertz) – Giuseppe Andreozzi, Julian Trietsch (76. Vasco Barreto Marques)

Tore: 1:0 Fukuhara (13.), 2:0 Baumgärtner (59.), 3:0 Baumgärtner (90.+2)

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