Schade ! Wieder kein Punkt
Couragierter Auftritt ohne Belohnung
Zwei Drittel der Spielzeit 2017/18 sind absolviert und die Saisonentscheidungen rücken näher. Der Blick auf die Tabelle der Kreisoberliga lässt inzwischen den FC Türk Gücu Rüsselsheim als Topfavoriten für den Meistertitel erscheinen. Die Rüsselsheimer haben sich im bisherigen Saisonverlauf als formstabilstes Team erwiesen und halten momentan alle Trümpfe in der Hand, während sich im breiten Verfolgerfeld die Mannschaften gegenseitig die Punkte abnehmen bzw. gegen Teams aus der der unteren Tabellenregion nicht durchsetzen können. Trotzdem muss man mit allen Prognosen vorsichtig sein: In der letzten Saison 2016/17 beispielsweise lag im Frühjahr der VfR Groß-Gerau auch scheinbar sicher auf Meisterkurs, schwächelte schließlich aber auf der langen Zielgeraden und wurde von der SKV Büttelborn noch abgefangen.Am 20. Spieltag setzte sich Türk Gücü knapp und etwas glücklich mit 2:1 bei der SG Modau durch und baute an der Tabellenspitze seinen Vorsprung aus, weil im Duell der Verfolger der VfR Groß-Gerau mit 3:2 gegen den VfB Ginsheim II erfolgreich war und der SV Hahn über ein 1:1 bei der TSG Wixhausen nicht hinauskam. In einem weiteren Verfolgerduell behauptete sich Dersim Rüsselsheim mit 2:1 gegen den SV Traisa. Im Kampf gegen den Abstieg gab es Big Points für RW Darmstadt II (6:0 gegen Concordia Gernheim) und den FCA Darmstadt (2:0 beim VfR Rüsselsheim). Concordia und der VfR scheinen nach jetzigem Stand auch die beiden Mannschaften zu sein, die neben dem feststehenden Absteiger SKV Mörfelden am ehesten für den Gang in die A-Liga in Frage kommen – aber mehr als ein Trend ist dies natürlich nicht. Nur 3 bzw. 4 Punkte mehr auf dem Konto haben in der aktuellen Tabelle nämlich die SG Modau, Rotweiß II und der FCA. Und der SV St. Stephan, der allerdings mit 4 Spielen im Rückstand ist – und zudem nächster Gegner der SG.
Erwartungsgemäß auf dem Kunstrasenfeld fand die Partie zwischen der SG Modau und dem Tabellenführer aus Rüsselsheim statt. Bei aller Wichtigkeit der Begegnung für beide Mannschaften entwickelte sich ein faires und ansehnliches Spiel, in dem sich über die gesamte Spieldauer betrachtet die SG durchaus auf Augenhöhe mit Türk Gücü präsentierte. Die Mannschaft von Christian Reibold ordnete sich dabei in ihrer Spielanlage niemals dem Favoriten unter, blieb taktisch sehr diszipliniert und immer um einen klaren Spielaufbau bemüht. Einige Ballverluste im Mittelfeld und manchen verlorenen Zweikampf musste man dabei in Kauf nehmen, denn die Rüsselsheimer zeigten sich so, wie man sie erwartet hatte: Sehr agil, wendig und ballsicher. Wichtig war, dass die SG auch nach Fehlern nicht die Ordnung verlor und konzentriert blieb. Damit zwang man Türk Gücü häufig zu langen Bällen, die man dann relativ leicht verteidigen konnte. In der 27. Minute fiel für Modau das 1:0, als Konstantin Becker sich auf der linken Angriffsseite durchsetzte und Emre Yildrim seine Hereingabe aus kurzer Distanz verwertete. Leider folgte dem Führungstreffer noch vor der Pause der Rüsselsheimer Doppelschlag, der zum 1:2 und damit frühzeitig dem Endstand führte:
Gökhan Akkus per Kopf und der gut freigespielte Mihail Cociu per Flachschuss trafen für Türk Gücü.
Der zweite Spielabschnitt stand bis zum Schlusspfiff von Schiedsrichter Bechtold unter der Frage, wem der nächste Treffer gelingen würde. Würde der Tabellenführer nachlegen und den Sack zumachen? Oder würde die Modauer Kampfkraft mit dem Ausgleich belohnt? Beides hätte geschehen können. Zunächst schienen die Gäste näher an einem dritten Tor zu sein. In der Schussphase des Spiels war dann die SG Modau mehr am Drücker und Türk Gücü damit beschäftigt, den kanppen Sieg über die Zeit zu retten.
Am Sonntag (18. März, 15:00 Uhr) als Gast des SV St. Stephan hat man die nächste Chance, Punkte im Abstiegskampf zu erstreiten. Die SG weiss, dass es in dieser Phase der Saison „leichte“ Spiele sowieso nicht mehr gibt und man sich nur auf die eigene Stärke verlassen kann – es besteht also kein Grund zur Hektik.
SG Modau: André Bartsch, Michel Herper, Tim Wüst (55. Emre Hanilce), Daniel Bulert, Sebastian Hallmeyer, Vito Tartarelli (79. Jan Dietrich), Medet Kiziltoprak, Emre Yildrim, Leonard Gottstein, Konstantin Becker (83. Tim Mertz), Marcel Böhm
Tore: 1:0 Emre Yildrim (27.), 1:1 Gökhan Akkus (33.), 1:2 Mihail Cociu (37.)
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