KOL: TSV Trebur – SG Modau 2:2 (2:2)

Modau muss sich in Trebur mit einem Punkt begnügen
Vor dem Spiel gegen Hahn: Noch Steigerungsbedarf bei der SG

Mit 3 Begegnungen startete die Kreisoberliga am Faschingssamstag aus dem Winter. Dabei kam es zu zwei Aufeinandertreffen von Mannschaften aus der Abstiegsregion:

Opel Rüsselsheim verließ den vorletzten (16.) Tabellenplatz durch ein 2:0 gegen Germania Pfungstadt, der TSV Trebur und die SG Modau trennten sich 2:2 – damit steigt die SG vorübergehend auf Rang 11, hat zu den Abstiegsrängen aber weiterhin kein Punktepolster geschaffen und steckt immer noch im Abstiegskampf fest.

Am ungewohnten Hartplatz, auf dem in Trebur gespielt wurde, lag es nicht. Auch nicht an zu starken Platzherren, gegen die man nicht hätte gewinnen können. Die Gründe dafür, warum es mit dem erhofften Auftaktsieg nach dem Winter für die SG Modau nichts wurde, sollte die Mannschaft ausschließlich bei sich selbst suchen: Einige Spieler zeigten sich deutlich unter Normalform, und als Mannschaft hatte man nicht die Kompaktheit und zeigte auch nicht den unbedingten Ehrgeiz, mit dem man solche Abstiegsduelle bestreiten muss. Bezeichnend für den Verlauf dieser Partie ist, dass beide Mannschaften sich am Ende über das Ergebnis nicht freuen konnten – das Unentschieden ist zwar ein gerechtes Ergebnis, sowohl für den TSV Trebur wie für die SG Modau aber eigentlich zu wenig.

Es begann sehr gut für die Gäste aus Modau, denn schon nach 10 Minuten ging man in Führung: Andreozzi hatte Trietsch eingesetzt, der sich im Strafraum leichtfüßig durchsetzte und aus geringer Entfernung zum 0:1 ins kurze Toreck traf. Auf der anderen Seite strich in der 14. Minute nach einer Freistoßhereingabe von halbrechts ein Kopfstoß gefährlich knapp am Modauer Gehäuse vorbei. Dann war wieder die SG an der Reihe: In der 22. Minute stand nach Andreozzis Vorarbeit Becker frei vor dem Tor und schoss Torwart Kube an, auch nach der folgenden Ecke stand nur ein Fuß auf der Torlinie dem zweiten Modauer Treffer im Wege. Das 0:2 fiel dann in der 26. Minute: Andreozzi wurde im Strafraum gelegt, übernahm selbst die Verantwortung und verwandelte den Foulelfmeter trocken und sicher. Dieser sehr erfreuliche Zwischenstand hielt aber nur 2 Minuten, dann meldete sich Trebur zurück: Ein aus rund 25 Metern und zentraler Position von Kus gar nicht überragend getretener Freistoß brachte Trebur unmittelbar den Anschlusstreffer. Damit nicht genug: Ein schlampiger Ballverlust im Mittelfeld und die erstaunliche Passivität der Modauer Hintermannschaft erlaubten Essalat Mohatar in der 35. Minute das 2:2 – die SG hatte innerhalb weniger Minuten eine vermeintlich komfortable Führung leichtfertig aus der Hand gegeben. In der 37. Minute verpasste Tartarelli die Chance zur erneuten Führung der SG, die aber fast mit dem Pausenpfiff Glück hatte, dass Schiedsrichter Schindler den Einsatz von André Bartsch gegen Tilinca nicht mit Strafstoß ahndete.

Beiden Teams boten sich im zweiten Spielabschnitt Chancen, das Spiel zu ihren Gunsten zu gestalten. Trebur beispielsweise direkt nach Wiederanpfiff, als ein 20-Meter-Schuss knapp zur Ecke abgefälscht wurde und der daraus resultierende freie Kopfball übers Tor strich. Und nach 85 Minuten, als eine strittige Situation im Modauer Strafraum abermals keinen Schiedsrichterpfiff zur Folge hatte. Modau hatte viel Pech in der 64. Minute: Mit einem weiten Ball spielte Andreozzi Becker frei, der sich überraschend gegen das Weiterlaufen und für den sofortigen Torabschluss entschied – aus gut 20 Metern klatschte der Ball hoch oben gegen den Torpfosten. Nach einem Vorstoß in der 78. Minute über die rechte Seite und einer starken Hereingabe von Heckler aufs lange Eck stand Trietsch richtig, wurde aber noch abgeblockt. Und wenige Minuten vor Schluss waren sich Andreozzi und Trietsch vorm Tor des TSV nicht ganz einig und das Leder kullerte schließlich knapp vorbei.

Nach der Gelb-Roten Karte gegen Brogno musste der TSV noch 25 Minuten zu zehnt spielen, wovon aber die SG Modau überhaupt nicht profitieren konnte. Denn Trebur zeigte sich in Unterzahl entschlossener und kompakter als die SG, die an diesem Tag defensiv sehr anfällig und im zentralen Mittelfeld oft überfordert war. Ein besonders ärgerlicher Aspekt der Modauer Zweikampfschwäche war, dass man sich viel zu leicht zurückdrängen ließ und dann vor dem eigenen Strafraum durch ungeschickte Fouls dem Gegner Freistoßmöglichkeiten verschaffte. Die Offensive mit Andreozzi, Trietsch und Becker war an diesem Tag das Positive im Spiel der SG: Man zeigte Zug zum Tor und erspielte sich etliche gute Tormöglichkeiten, obwohl die Unterstützung durch nachrückende Mitspieler oft fehlte.

Ein Punkt gewonnen, zwei Punkte verloren: Dieses Unentschieden ist alles andere als ein Wunschergebnis der SG – aber wenigstens ergeht es mit dem TSV Trebur einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf nicht besser. Der Druck vor dem nächsten Abstiegsduell daheim gegen den SV Hahn (So., 05.03., 15:00 Uhr) ist durch dieses Ergebnis gewachsen – was nicht unbedingt ein Nachteil sein muss. Das Spiel in Trebur hat ganz deutlich gezeigt, was man jetzt am Sonntag anders, besser machen muss. Trainer Hansetz steht dann auch wieder Serhat Özdemir zur Verfügung.

Auch für die SG Modau II geht es am Sonntag wieder um Punkte – man empfängt den SV Weiterstadt II (So., 05.03., 13:00 Uhr).

SG Modau: André Bartsch – Davide Rannone (61. Kai Heckler), Marcel Böhm, Timo Mertz, Sebastian Hallmeyer (82. Niklas Kolmschlag) – Tobias Helfmann, Vito Tartarelli – Konstantin Becker, Julien Fröhlich (70. Tim Wüst), Julian Trietsch – Giuseppe Andreozzi

Tore: 0:1 Trietsch (11.), 0:2 Andreozzi (26., Foulelfmeter), 1:2 Kus (28.), 2:2 Essalat-Mohatar (35.)

Gelb-Rot: Brogno (66., Trebur)

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